Mit dem Ziel der Effizienzsteigerung gehen Unternehmen kontinuierlich den Weg der Digitalisierung. Jedoch wird im Rahmen von Digitalisierungsinitiativen dem oftmals noch fest verankerten Inseldenken viel zu wenig entgegengesetzt. Denn: Eine digitalisierte Insel ist und bleibt eben doch nur eine Insel. Der Weg hin zu einer digitalen Fabrik kann nur gelingen, wenn ein ganzheitlicher und vernetzter Ansatz gewählt wird. Das gilt natürlich auch und insbesondere für das Labormanagement – denn gerade Labore sind unter dem Aspekt „Vernetzung“ ein häufig stark vernachlässigter Bereich.
Labore nehmen in der Prozess- und Fertigungsindustrie eine elementare Rolle ein und sind zudem eine zeit- und kapazitätskritische Größe. Noch dazu ist Labor nicht gleich Labor: So unterscheiden sie sich auf Funktionsebene – bspw. Entwicklungs-, QS- und Produktionslabore – teils fundamental voneinander. Leider werden Sie nicht immer entsprechend ihrer zentralen und vernetzten Aufgaben gemanagt und oftmals weder durchsatzoptimal noch als Engpasskriterium komplexer Wertschöpfungsprozesse bzw. im Einklang mit dem operativen Shopfloor-Management geplant. Ein rudimentär bestehendes LIMS (Laboratory Information Management System) ist folglich häufig eine autark agierende Planungsinsel, die weder horizontal noch vertikal in zentrale Unternehmensprozesse eingebettet ist.
Was ist eigentlich ein digitaler Zwilling? Analog zur Genetik – wo sich eineiige Zwillinge eine identische DNA teilen – teilt sich der digitale Zwilling quasi spezifische funktionale Eigenschaften mit seinem analogen Bruder bzw. seiner analogen Schwester. Auf Laborebene vereint er also die Ebenen aus LIMS und Laborplanung und integriert Labore in den zentralen mittel- und kurzfristigen Planungsprozess auf Execution-Ebene und verknüpft sie entsprechend mit dem ERP. Eine Betrachtung von Laboren im Sinne klassischer Produktionsressourcen – neben einer langfristigen Vorausplanung hinsichtlich Auslastung sind auch taktisch-operative Kapazitätsanpassungen notwendig – ist deshalb sinnvoll.
In dieser Definition gibt der Digital Lab Twin also nicht mehr nur Antworten auf die zentralen Fragen des „Was?“ und „Wie?“ aus der LIMS-, sondern auch zum „Wann?“, „Wo?“ und „Wer?“ aus der Planungs-Umgebung.
Die zentrale PaaS-Applikation Edge.One ermöglicht ein integriertes Labormanagement auf Grundlage der zentralen Auswertungen von Daten aus dem LIMS sowie des Advanced Planning & Scheduling auf ERP-Ebene. Als zentrales Element des Digital Lab Twins erleichtert ein LIMS die Organisation und Arbeitsabläufe in Laboren. Die Architektur gründet auf einer zentralen Proben-Datenbank, die alle Ergebnisse, Instrumente und Metadaten zusammenführt. So bleiben der Workflow und die Datenverfolgung im Labor leistungsstark, sicher und vorschriftskonform.
Der digitale Lab Twin vereint also das originäre LIMS mit allen Planungsebenen – von der Produktionsplanung bis hin zur operativen Durchführung der Laborplanung. Das Ziel: Eine zentrale Datenhaltung und die Vermeidung von Systembrüchen. Mit diesem Schritt werden die Kapazitäts-, Ressourcen- und Personalbedarfsplanungen in das Labormanagement inkludiert. Der Planungshorizont in der Laborplanung ist dabei analog dem der Produktionsplanung. Dies erlaubt eine präzise Kapazitätsprognose und die frühzeitige Ermittlung kapazitativer Engpässe. Aufgrund der Echtzeitdatenverarbeitung kann flexibel auf sich ändernde Parameter reagiert und eine agile simulative Detailplanung der Labore vorgenommen werden.
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Dominik Weggler
Head of Sales Germanedge