Bei der Digitalisierung der Wertschöpfungskette ist Schnelligkeit angesagt – zum Beispiel was den weltweiten Rollout von digitalen Schichtbüchern angeht. Unser Best-Practice-Beispiel einer erfolg- und temporeichen Rollout-Strategie zeigt, wie Kosten durch Standardisierung gesenkt, Daten transparent und Prozesse besser und sicherer werden.
Produktionsstandorte sind individuell, was Prozesse, Arbeitsvorgaben, Schichtsysteme etc. angeht. Um deren Eigenheiten so weit wie möglich abzubilden, rollen viele Unternehmen ihre digitale Schichtbücher Betrieb für Betrieb aus – und zwar so, dass das Schichtbuch genau auf die Bedürfnisse des Standorts passt. Das sorgt zwar für hohe Akzeptanz bei der Belegschaft, kostet IT-strategisch aber Unmengen an Zeit und Geld und macht die Rollouts, gerade bei größeren Unternehmen, langsam und manchmal auch unmöglich. Hinzu kommt: Die Schichtbücher sind heterogen und haben verschiedene Versionsstände.
Gerade bei global tätigen Konzernen mit mehr als zehn Produktionsstandorten – das zeigen Best-Practice-Beispiele – empfiehlt sich der Wechsel auf eine Standardisierungsstrategie mit weltweit einheitlichen, digitalen Schichtbüchern. Damit sinken nicht nur die Rollout-Kosten, Sie erreichen Ihre strategischen Ziele auch früher: Die interne Kommunikation verbessert sich, Gleiches gilt für die weltweiten Prozesse. Informationen zu Schichtereignissen liegen zentral vor, sind von allen Berechtigten weltweit einsehbar. Der Aufwand für das Suchen nach Informationen sinkt, Schichtübergaben gehen schneller, sicherer und notfalls kontaktlos vonstatten. Sie und Ihre Mitarbeitenden sind in der Lage, bessere und vor allem schnellere Entscheidungen zu treffen.
Ein hohes Maß an Standardisierung ermöglicht eine einheitliche Implementierung sowie einen kostengünstigen und schnellen Rollout. Dabei werden nicht nur neue Betriebe aufgeschaltet, auch Betriebe mit älteren Versionsständen werden an den aktuellen Konzernstandard angeglichen. Sobald alle Standorte die einheitlichen digitalen Schichtbücher nutzen, ist eine globale Schichtbetriebssteuerung und die weltweite Dokumentation von Schichtereignissen inklusive entsprechender Reports möglich.
Zunächst muss ein konzernweiter Standard definiert werden, auf den sich alle Betriebe einigen können. Diese Phase dauert erfahrungsgemäß am längsten, sie ist aber Grundlage für den späteren schnellen Erfolg – eine durchgängige Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette. Der Standard bezieht sich auf die Funktionalität sowie die Integration in Prozesse und mit anderen Systemen. Zum Beispiel können Schichtereignisse mit Echtzeit-Betriebsdaten angereichert und Instandhaltungsmeldungen mit SAP PM ausgetauscht werden.
In weiteren Projektphasen erfolgt der Roll-out pro Standort bis zur Produktivschaltung. Zunächst gilt es, die einheitlichen digitalen Schichtbücher für jeden Produktionsstandort als Testumgebung aufzusetzen – dies dauert in der Regel nur wenige Stunden pro Betrieb. Dieser Schritt ist wichtig, damit die Standorte schnell prüfen können, ob das Testsystem ihren Erwartungen entspricht. Falls nein, werden Korrekturen in den Standard integriert. Bevor die Betriebe live geschaltet werden, werden die Mitarbeitenden per Trainingsplattform auf das neue System geschult.