Große Infrastrukturprojekte wie der 5G-Netzausbau haben eines gemeinsam: Sie bestehen aus Hunderten von Bau-und Prüfmaßnahmen, die landesweit verstreut liegen. Wie gelingt es, mit geringem Aufwand ein maßnahmen-übergreifendes Qualitätsmanagement und ein zentrales Projekt-Controlling zu etablieren? Digitale Checklisten und Projektmanagement stellen hier sinnvolle Tools dar.
Bis ein neuer Mobilfunkstandort ans Netz geht, vergehen In der Regel ein bis zwei Jahre. Deutlich schneller ist es, einen Standort auszubauen, doch – so oder so – betreut und steuert das zentrale Projektmanagement gut und gerne Hunderte, wenn nicht Tausende von kleineren und größeren Bauvorhaben parallel. Je nach Standort, Gewerk oder Antennentechnologie sind unterschiedlichste Anforderungen zu berücksichtigen – vom kommunalen Baurecht über die Topografie des Standorts bis hin zur Frage, wie viel Datenverkehr am Ende über den Mobilfunkmast laufen soll.
Aktuell führend beim Ausbau ihrer 5G-Netze ist die Schweiz. Möglicherweise spielt hier ein Anwendungsfall eine Rolle, bei dem digitale Checklisten Projektabläufe beschleunigen: Die intelligenten Formulare, die online ebenso wie offline auf jedem mobilen Endgerät ausgefüllt werden können, unterstützen die Standortverantwortlichen bei der Vorbereitung der Bauvorhaben. Sie führen bei der Ortsbegehung eine gründliche Analyse der Gegebenheiten durch und dokumentieren sämtliche Einzelheiten exakt mit Hilfe der digitalen Checklisten.
Die digitalen Checklisten reagieren dynamisch auf Eingaben und verzweigen in verschiedene Folgeabläufe, wie folgendes Beispiel zeigt: Sollen die neuen 5G-Antennen beispielsweise auf einem Gebäude installiert werden, wird gefragt, ob es sich um ein Flach- oder Giebeldach handelt. Kann man auf dem Giebeldach stehen? Nein. Wie viele Dachluken gibt es? Wird ein Kran mit Hubwagen benötigt? Ja. Kann dieser vor dem Haus stehen?
Auch die Trassen- und Baustellenprüfungen werden in der Schweiz mit Hilfe der digitalen Checklisten durchgeführt. Qualitätsverantwortliche überprüfen in regelmäßigen Abständen vor Ort, ob das jeweilige Gewerk vom Auftragnehmer ordnungsgemäß ausgeführt und die Bauphase korrekt abgeschlossen wurde. Etwaige Mängel werden per Foto dokumentiert und in die Checkliste integriert. Auf diese Weise stellt das Zentrale Qualitätsmanagement sicher, dass alle Handlungsschritte sauber durchgeführt und Fehler vermieden wurden. Die Verantwortlichen wissen stets über die planmäßige Umsetzung des Gesamtprojekts Bescheid, und können bei Problemen rasch reagieren. Es geht nichts unter.
Werden die Daten für die Standortvorbereitung und die Trassen- und Baustellenprüfung von Anfang an digital erfasst, sorgt dies für eine hohes Maß an Transparenz, Schnelligkeit und Prozesstreue: Kein Task wird vergessen, und die gesammelten Feldinformationen werden automatisch mit der zentralen Projektdatenbank synchronisiert. Aus dieser können sie anschließend sofort ausgelesen und für Bauvorhaben-spezifische sowie Bauvorhaben-übergreifende Auswertungen und Berichte genutzt werden. Entsprechend schnell liegen die Daten zentral vor und können für nachfolgende Projektschritte genutzt werden: z.B. kann der erwähnte Kran mit Hubwagen bestellt und die behördliche Straßenabsperrung für den betreffenden Tag beantragt werden. Nötige Sicherheitsvorkehrungen können rechtzeitig getroffen, was die Sicherheit aller Beteiligten erhöht.
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Dominik Weggler
Head of Sales Germanedge