Das klingt einfach. Und im Grunde ist es das auch. Warum ist dann noch nicht jedes Unternehmen komplett digitalisiert? Manchen Unternehmen sind die vielen Vorteile einer digitalen Fabrik noch nicht bewusst. Andere kennen die Vorteile zwar schon, kennen aber den richtigen Ansatzpunkt noch nicht. Und dann gibt es jene, die bereits mit der digitalen Fabrik begonnen haben, aber nicht weiterkommen.
Im Grunde gibt es also drei verschiedene Typen:
Die, die noch mehr Informationen brauchen
Natürlich sind Sie zögerlich, in neue Technologien und Prozesse zu investieren, wenn Sie noch gar nicht verstanden haben, was eine digitale Fabrik beinhaltet und wie sie Ihnen nachhaltig im Konkurrenzkampf einen Vorteil verschaffen kann.
Die, die den Ansatzpunkt nicht finden
Eine digitale Fabrik ist komplex und vielschichtig, sie deckt jeden Bereich der Wertschöpfungskette ab und geht darüber sogar hinaus. Es ist nur verständlich, wenn Ihnen nicht ad hoc klar ist, an welchem Punkt Sie am besten anfangen sollten.
Die, die den nächsten Schritt nicht kennen
Prinzipiell hat jedes Unternehmen bereits Teile, die mit der Produktion zu tun haben, digitalisiert. Damit sie aber systematisch vorankommen und die verschiedenen Unternehmensbereiche technisch verbinden können, brauchen Sie eine geeignete Plattform, Software-Lösungen und einen Berater an Ihrer Seite.
Die Digitale Fabrik im Überblick
Die digitale Fabrik
- verbindet Shopfloor und Topfloor,
- umfasst die Produktion und Supply Chain, den Fabrikbetrieb und die virtuelle Planung,
- beruht auf Daten in Echtzeit,
- wandelt sich ständig gemäß den Anforderungen und neuer Technologie und
- ist ein flexibles System, das Schritt für Schritt erweitert werden kann.
Eine digitale Fabrik ist ein Netzwerk von digitalen Modellen, Werkzeugen und Methoden für die Planung und Inbetriebnahme sowie den Betrieb eines Produktionsunternehmens. Ein klarer Fokus wird dabei auf vollständige Geschäftsabläufe und die Planung und das Management von Abläufen in der Produktion gelegt.
Die digitale Fabrik besteht dabei aus lose gekoppelten Anwendungen. Jede einzelne kann verändert und optimiert werden, ohne den Informationsfluss zwischen dem Gesamtsystem zu stören. Bereiche, die sonst für sich allein gestanden haben, werden verbunden und vernetzt, um ein großes Ganzes zu erschaffen.
Dieses große Ganze ist eine virtuelle Abbildung der Realität, in der Daten zum Aufbau und den Ressourcen, Ihren Maschinen, Anlagen und Prozessen zusammengefasst werden. Diese Daten liegen Ihnen bereits vor. Sie müssen nur nutzbar gemacht werden.
Wettbewerbsvorteil: Mit der digitalen Fabrik am Markt bestehen
Es gibt hunderte von Lösungen und technischen Anwendungen, mit denen Sie die Arbeitsweise Ihres Unternehmens verbessern können. Nicht allein deshalb, weil es so viele Bereiche gibt, in denen die digitale Fabrik zum Einsatz kommen kann.
Die Bestandteile einer digitalen Fabrik sind M2M-fähige Anlagen, eine leistungsstarke Kommunikationsinfrastruktur im Shopfloor, ein Management Execution System, Cloud-Technologien für Big Data, Tools zum Durchgriff auf die Lieferkette, Lösungen für die Produktion, das Qualitätsmanagement, die Optimierung der Mensch-Maschine-Schnittstelle – und vor allem eine Plattform für die Anbindung verschiedener Technologien und relevanter Systeme.
Bei korrekter Implementierung können Sie von Vorteilen entlang der gesamten Fertigungskette profitieren, die Ihnen einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihrer Konkurrenz verschaffen:
- schnellere time-to-business-impact
- höhere Flexibilität
- weniger Materialverluste
- gesteigerte Fertigungskapazitäten
- reibungsloser Datenfluss
- vollkommene Transparenz der Produktion
- einfachere Planungs- und Produktionsprozesse
- Nachhaltigkeit und Produktion bis Losgröße 1
- sinkende Komplexität der IT
McKinsey liefert sogar Zahlen, die verdeutlichen, wie stark genau der positive Einfluss einer gut funktionierenden digitalen Fabrik sein kann. Sie können mit
- 30 bis 50% weniger Maschinenstillständen,
- einer 10 bis 30% höheren Durchsatzleistung,
- 15 bis 30% höherer Arbeitsproduktivität,
- 85% genaueren Prognosen,
- 15 bis 20% niedrigeren Lagerhaltungskosten und
- 10 bis 20% niedrigeren Kosten für die Qualitätssicherung
rechnen, wenn Sie Ihr Unternehmen an den entsprechenden Stellen digitalisiert und miteinander vernetzt haben.
Die beste Zeit, um mit der digitalen Fabrik anzufangen ist jetzt
Bis Sie von all diesen merklichen Verbesserungen profitieren können, muss erst einiges geleistet werden. Sie sollten auch gar nicht direkt versuchen, an allen Stellschrauben gleichzeitig zu drehen. Das Gute ist: Sie können prinzipiell in jedem Bereich mit dem Aufbau der digitalen Fabrik beginnen.
Sinnvoll ist das Einbeziehen eines unabhängigen Beraters. Der kann Ihren Bedarf ermitteln und evaluieren, wo kurzfristig die schnellsten und mittelfristig die größten Potenziale liegen. Darauf aufbauend entsteht ein Lastenheft, das abgearbeitet werden kann.
Tipps, um ins Machen zu kommen
Der Vorteil beim Anfangen mit der digitalen Fabrik ist gleichzeitig seine Achillesferse: Weil Sie so viele Möglichkeiten haben, kann es schwer sein, über das Theoretisieren und Planen hinauszukommen. Hier sind ein paar Tipps, damit die Umsetzung Realität wird:
- Versuchen Sie nicht, alle Bereiche gleichzeitig abzudecken.
Es reicht, wenn Sie an einer Stelle anfangen. Sie können jederzeit weitere Geschäftsbereiche integrieren. Fangen Sie aber gleichzeitig mit allem an, haben Sie zu viele Baustellen.
- Halten Sie Ihre Ziele klein.
Wenn ein Ziel nicht mehr greifbar ist, entstehen zu viele mögliche Stolpersteine. Missverständnisse kommen auf, zu viele Personen sind involviert und die Motivation geht auf halber Strecke verloren. Definieren Sie deshalb jeweils kleine Ziele, die erreichbar und umsetzbar sind – und das in einem absehbaren Zeitrahmen.
- Haben Sie eine klare Vision.
Auch wenn Sie Schritt für Schritt vorgehen, sollten Sie nie das große Ziel aus den Augen verlieren: die digitale Fabrik. Kreieren Sie Ihre eigene Change Story: Wie unterscheiden sich der Ist- und der Soll-Zustand? Das motiviert und hält Sie auf dem richtigen Kurs.
Übrigens: Sind die ersten Schritte erstmal gemacht, lässt sich die Umsetzung der digitalen Fabrik gut beschleunigen.
Innehalten und dann strategisch mit der Umsetzung der digitalen Fabrik beginnen
Wenn ein Unternehmen nach den ersten Maßnahmen auf dem Weg zur digitalen Fabrik nicht weiterkommt, liegt das oft daran, dass die Tipps von eben nicht beherzigt worden sind: Man hatte vielleicht keine klare Strategie oder zu große Ziele, hat das große Ganze aus den Augen verloren oder ganz einfach keine ausreichende Basis gehabt, auf der die verschiedenen Tools und Lösungen zusammenarbeiten können.
Aber auch hier ist noch alles möglich: Was bereits vorliegt kann vielleicht genutzt werden, um weitere Schritte zu gehen und darauf aufzubauen. Was fehlt, kann ergänzt werden. Wo eine Strategie fehlt, kann eine erstellt werden, und wo die Ziele zu groß gesteckt waren, können diese auf kleinere Zwischenziele heruntergebrochen werden.
Das meiste, was Sie brauchen, haben Sie bereits. Ihnen fehlen höchstens zwei Dinge: Einen unabhängigen Berater, der ein Lastenheft für Sie erstellt und einen Software-Dienstleister für die Technologien, die Sie für die Umsetzung der Roadmap brauchen. Bei letzterem können wir Ihnen behilflich sein.