Das Thema einer nachhaltigen, verantwortungsbewussten Lieferkette ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus gerückt. Bereits 2011 beschlossen die Vereinten Nationen Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die staatliche Pflichten sowie unternehmerische Verantwortungsbereiche zur Achtung von Menschenrechten in globalen Lieferketten festlegten.
Auch wenn zum aktuellen Zeitpunkt nicht klar ist, ob und mit welchen Inhalten ein Lieferkettengesetz verabschiedet wird, bieten die Diskussionen genügend Anlass, um das eigene Supply Chain Management genauer unter die Lupe zu nehmen und auf einen kritischen Prüfstand zu stellen.
Transparenz im Mittelpunkt
Das Gesetz soll für in Deutschland ansässige Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern gelten. Die Maßgaben sollen sich an internationalen Vorgaben orientieren: den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie den OECD-Leitsätzen zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für multinationale Unternehmen.
Damit ist zu erwarten, dass das Lieferkettengesetz sowohl Handlungs- als auch Berichtspflichten auferlegt. Im Fokus stünde dabei, dass Unternehmen verpflichtend in die Lage versetzt werden, potenziell nachteilige Auswirkungen ihrer Handlungen zu ermitteln, vorzubeugen, zu analysieren oder zu beheben. Im Falle eines Verstoßes drohen Bußgelder – außer, das Unternehmen ist seiner sogenannten Bemühungspflicht nachgekommen. Bedeutet: Wenn das Unternehmen im Rahmen der tatsächlichen oder rechtlichen Möglichkeiten gehandelt hat und es dennoch zu einer Schädigung kommt, scheidet eine Haftung aus.
Auch wenn das Gesetz noch nicht verabschiedet wurde, wird deutlich: Transparenz ist der alles entscheidende Faktor. Nur wer weiß, was wann wo vor sich geht, wird in der Lage sein, gesetzeskonform zu handeln sowie Bußgeldzahlungen und Reputationsschäden zu vermeiden.
Systematische Vorbereitung statt Nachsehen
Eine transparente Lieferkettenstrategie kann nicht nur dabei helfen, rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, sondern sie ermöglicht auch eine solide Basis für Nachhaltigkeitsengagement und wirtschaftliche Optimierungen. Dabei stehen vor allem drei Aspekte im Fokus:
1. Analyse
Lieferketten sind oft sehr komplex aufgebaut. Einen Überblick zu behalten ist da nahezu unmöglich – vor allem, wenn die Supply Chain weltweit aufgebaut ist. Um Risiko- und Optimierungspotenziale zu erkennen, ist eine fundierte Analyse unerlässlich.
2. Echtzeit-Benachrichtigungen
Aufgrund der Komplexität von Supply Chains und der Abhängigkeit dieser von zahlreichen Faktoren gibt es keinen Status quo, der permanent als gültig angesehen werden kann. Vor allem für einen fließenden Produktionsprozess ist es zwingend notwendig, dass Ereignisse schnellstmöglich kommuniziert werden.
3. Reportings
Besonders vor dem Hintergrund einer Berichtsverpflichtung erhalten Reportings eine enorme Bedeutung. Eine compliancekonforme Erfassung und Sicherung aller Ereignisse spart nicht nur Zeit und Nerven bei einer Prüfung, sondern ermöglicht auch einen genauen Überblick und langfristige Analyse der Supply Chain.
Softwarebasiert alles im Blick
Software-Lösungen für das Supply Chain Management ermöglicht eine 360°-Betrachtung der gesamten Lieferkette. Unternehmen, die dies bislang für sich noch nicht als relevant erachtet haben, sollten spätestens jetzt aufgrund der Diskussionen rund um das Lieferkettengesetz aufhorchen.
Ein datenbasiertes Supply Chain Management bietet optimale Transparenz und Planungsmöglichkeiten. Intelligente Softwarelösungen verfügen meist über eine ERP-Anknüpfung und liefern so eine systemübergreifende Datenkommunikation und damit eine fundierte Datenbasis.
Aktuell ist das Inkrafttreten des Lieferkettengesetz noch Zukunftsmusik. Doch nur, wer seine Zukunft aktiv gestaltet, kann für die Zukunft gewappnet sein.
Bereiten Sie sich jetzt auf die Zukunft vor, indem Sie sich heute mit den Themen von morgen beschäftigen. Softwarebasiertes Supply Chain Management bietet nicht nur Vorteile, wenn das Lieferkettengesetz in Kraft tritt! Hier erfahren Sie mehr dazu!