Wenn aus einem „Können“ ein „Müssen“ wird, entwickeln sich Dinge bekanntlich oft schneller, als man je hätte vermuten können. Dass die Zukunft der Industrie digital sein wird, ist eigentlich nichts Neues – und trotzdem in vielen Fabriken noch keine Realität.
Das Coronavirus beschleunigt die Digitalisierung. Doch wie fast immer ist das sowohl mit Chancen als auch mit Risiken verbunden.
Flexible Automatisierung als Way to go
Die klassische Automatisierung beschäftigt sich in erster Linie mit mechanischen Bewegungen. Ein richtiger Digitalisierungsansatz hingegen ermöglich die Automatisierung von Informationsflüssen und Entscheidungsprozessen.
Durch das Verschmelzen von flexibler IT und klassischer Automatisierung können Prozesse flexibel automatisiert und durchgängig vernetzt werden. Menschen und Maschinen agieren vom Anfang bis zu Ende des Produktionsprozesses intelligent in einem Fluss. Denn was bringt die beste Maschine mit dem höchsten Automatisierungsgrad, wenn es bei der Supply Chain hakt und es zum Stillstand kommt?
Im Anfangen liegt die Kraft
Die Coronakrise hat gezeigt, wie starr viele Produktionsunternehmen noch sind. Erstaunlich, wenn man bedenkt, wie schnell neue Prozesse aufgesetzt werden können, sind erstmal die richtigen Grundlagen geschaffen. Und diese lauten ganz einfach: Digitalisierungsstrategie, Plattform mit modularem Ansatz und das richtige Mindset.
Denn bei allem Digitalisierungswunsch darf eines nicht vergessen werden: Digitalisierung gelingt nur, wenn sie praktikabel ist. Mit einer IT-Infrastruktur, die auf verschiedene Tools zugreift, hochkomplex programmiert ist und jeden einzelnen Bestandteil der Produktion für sich betrachtet, ist kein solides Fundament für ein langfristiges Businessmodell gelegt.
„Not my business“
Eine der größten Hürden für die Digitalisierung sind nicht selten die eigenen Mitarbeiter. Sei es, weil dieses Thema als losgelöst vom eigenen Berufsbild angesehen wird oder die Angst vor Neuem und Veränderung zuschlägt: Hier muss strategisch vorgegangen werden.
Natürlich verändert die Digitalisierung das alltägliche Arbeiten – nicht nur in der Fabrik der Zukunft. Doch dies ist nichts, wovor der Mitarbeiter Angst haben muss. Die Zukunft der Fabrik ist nicht nur digital, sondern auch menschlich. Richtig gemacht, wird der Umgang mit neuen Tools für den Mitarbeiter leicht, intuitiv und wertvoll. Das Ziel muss sein, zwischen Mensch und Maschine eine Kooperationsebene zu generieren – und nicht nur auf Koexistenz zu setzen.
Jetzt Handeln für morgen
Corona hat uns allen gezeigt, wie schnell sich Dinge ändern können. Und dass es zu spät sein kann, sich erst in der Krise die Schlüsselfragen zu stellen. Nur wer heute die ersten Schritte wagt, kann morgen weiter gehen.
Die Zukunft der Produktion ist kein Zufallsprodukt. Auch wenn Krisen wie Corona unerwartet über uns hereinbrechen, so erschüttern diese vor allem diejenigen, die noch nicht ins Handeln gekommen sind.
Die größte Chance in der Coronakrise für die Produktion ist also der Weckruf, der mit ihr einhergeht: Unternehmen müssen ihre Zukunft aktiv gestalten. Und das bedeutet auch: Planen, Probieren, Lernen und sich Stück für Stück entwickeln. Bis zur eigenen Definition der Fabrik der Zukunft.
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