Die Verwaltung und Steuerung der Fertigungs- und Werkstattebene ist bei Digitalisierungsinitiativen in Unternehmen oftmals noch unterrepräsentiert. So werden klassische Themen des täglichen Shopfloor-Meetings – wie Tagessoll, Soll-Ist-Vergleiche, Ausschussquoten oder Sicherheitsthemen – noch immer in Form von Excel-Auswertungen und mit Whiteboard-Markern auf Pinnwänden dargestellt. Der zentrale Kritikpunkt liegt entsprechend auch nicht am allseits bewährten Kommunikationskanal: Vielmehr stellt die eindimensionale, dezentrale und asynchrone Informationsaufbereitung mit verzögerten, nicht aktuellen oder oftmals inkonsistenten Daten im dynamischen Shopfloor-Alltag einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsnachteil dar.
Auf Grundlage des PDCA-Zyklus – Plan!, Do!, Check!, Act! – hat das digitalen Shopfloor-Management (dSFM) die Aufgabe, Transparenz über Prozesse und Ressourcen auf Fertigungs- und Werkstattebene zu schaffen und diese zentral zu steuern. Auf diese Weise können Störungen und Abweichungen vom Standardprozess erkannt und Werkzeuge für die Ursachenforschung bereitgestellt werden. Durch die Automatisierung der Informationsbereitstellung können Prozesse zudem erheblich beschleunigt werden. Mit dem übergeordneten Ziel, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu implementieren, liegen die Vorteile eines dSFM schnell auf der Hand:
Kommen wir also zur Ausgangsfrage zurück. Wir sind davon überzeugt, dass das dSFM mehr als die Digitalisierung des täglichen Shopfloor-Meetings ist. Vielmehr liegt in ihm ein essentieller Schlüssel auf dem Weg hin zur digitalen Fabrik. Doch dazu gleich mehr.
Die digitale Fabrik gründet auf dem Prinzip des Digital Twins. Analog zur Genetik – wo sich eineiige Zwillinge eine identische DNA teilen – teilt sich der digitale Zwilling quasi spezifische funktionale Eigenschaften mit seinem analogen Bruder. In der smarten Fabrik werden also ehemals autarke Insellösungen und Silos im Bereich Shopfloor- (Ist-Zustand) und dem Supply Chain Management (Plan-Zustand) aufgebrochen und zu einem gemeinsamen digitalen Ökosystem verschmolzen. Soweit so gut! Doch sind dann nicht mehrere digitale Zwillinge auch wieder „nur“ eine verbesserte Insellösung? Langsam langsam! Den Weg zur digitalen Fabrik nimmt man nicht im Sprint, sondern in smarten Schritten! Das Ziel ist es schließlich, digitale Zwillinge zu einem digitalen Hub im End-to-End-Ansatz zu synchronisieren.
Das dSFM bedingt eine klare Architektur der applizierten Software. Neben dem klassischen Dreigestirn – Backend, Applikationen und Frontend – ebnet die Anwendung einer PaaS-Lösung den Weg zur vernetzten Fabrik der Zukunft.
Edge.One ermöglicht die schnittstellenoffene Verknüpfung modularer Webanwendungen aus den Bereichen Shopfloor-Management, Supply Chain-Management, Labormanagement und darüber hinaus. Dabei können sowohl fertige Bausteine, Standardprodukte und individuelle Anwendungen direkt über die Cloud eingebunden werden. Durch die PaaS-Lösung verringert sich nicht nur der (system)administrative Aufwand spürbar, auch lassen sich die eingebundenen Applikationen leicht skalieren. Durch die Vermeidung von Soft- und Hardware-Anschaffungen sinken die Fixkosten zudem erheblich. Schlussendlich liefert die Plattform den digitalen Ankerpunkt für zukünftige smarte Erweiterungen, beispielweise in Form von IIOT, Augmented Reality oder Blockchain-Anwendungen.
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Dominik Weggler
Head of Sales Germanedge